Blutegeltherapie − Informationen und Wirkungsweise

Die Blutegeltherapie ist ein fester und wichtiger Bestandteil der Naturheilkunde. Die ersten Aufzeichnungen über den Einsatz der medizinischen Helfer stammen aus dem Zeitraum 1500 v. Chr. In den Keilschriften der Babylonier fand man schon Aufzeichnungen über deren medizinischen Einsatz. In Europa fand man beim griechischen Dichter und Arzt Nikandros von Colophon (2. Jhr, nach Chr.) Berichte über den Einsatz von Blutegeln.

Da diese Therapie immer populärer wurde dezimierte sich der Bestand sehr rasant, so dass die Tiere vom Aussterben bedroht waren. Dies führte zu einer Zwangspause. Erst in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde der Blutegel wiederentdeckt. Die Egel gehören zur Klasse der Gürtelwürmer und damit zu den Ringelwürmern. Sie besitzen keine Verdauungsorgane und halten das aufgesaugte Blut mit Hilfe ihres Speichelsekretes (Hirudin) monatelang flüssig.

Der medizinische Blutegel, Hirudo medicinalis, ist der bekannteste Vertreter. Blutegel leben in sehr sauberen Gewässern. In Deutschland und in der Schweiz stehen die Tiere unter Naturschutz. Erwachsene Tiere sind 15 – 20 cm lang und haben eine bräunliche bis olivgrüne Farbe. An beiden Enden hat er einen Saugnapf, wovon einer die Mundöffnung umschließt. Diese besteht aus 3 halbmondförmigen Kiefern mit ca. 100 kleinen Zähnen. Blutegel sind sehr sensibel und reagieren auf die leisesten Veränderungen ihrer Umgebung. Zu medizinischen Zwecken werden ausschließlich Zuchtegel aus Kulturen verwendet.

Die Wirkung der Blutegeltherapie

Wie der Name schon sagt ernähren sich Blutegel vom Blut ihrer „Opfer“. Ein Egel saugt ca. 10 – 20 ml Blut. Das eigentlich Interessante ist aber, was er in das Blut / Gewebe hineingibt. Die bekanntesten und am besten erforschten Bestandteile sind das Hirudin, dem Heparin überlegen, Eglin, Hyaluronidase, Kollagenase, Antistasin, Prostaglandine und viele mehr. Diese Enzyme wirken an der Bissstelle und im Gewebe schmerzstillend, da der Egel nicht daran interessiert ist, entdeckt zu werden.

Eigenschaften der Enzyme von Blutegeln

Die Enzyme sind:

  • gerinnungs- und entzündungshemmend
  • gefäßerweiternd
  • viruzid und bakterizid
  • lymphstrom beschleunigend (6-10fach), dadurch umstimmend für den gesamten Organismus
  • blutverdünnend

Auch diese sehr positiven Eigenschaften der Enzyme von Blutegeln, sind besonders hervorzuheben:

  • Sämtlichen Arten von Entzündungen
  • Venösen Erkrankungen, Thrombosen
  • Tennisarm, Schleimbeutelentzündungen
  • Ischialgien
  • Neuralgien
  • Verstauchungen
  • Bandscheibenvorwölbungen / Vorfälle
  • Rheumatischer Formenkreis
  • Arthrose, Arthritis, Gicht
  • Herpes Zoster
  • Infizierte Wunden, Furunkel etc.
  • Tinnitus und Schwindel
  • Migräne
  • Traumatologie
  • Postoperativ
  • Hypertonie etc.

Dauer der Blutegeltherapie

Die Dauer des Saugens beträgt ca. 30 – 90 Min. In den meisten Fällen ist der Vorgang nach 45 Min. abgeschlossen. Der Blutegel darf nie mit Gewalt entfernt werden. Er fällt von selber ab und wird vom Therapeuten entsorgt. Da jeder Egel nur einmal benutzt wird, besteht auch keine Gefahr der Übertragung von Krankheiten.

Die entstandenen Wunden bluten ca. 2 – 12 Stunden nach. Dies sollte auch nicht unterbunden werden. Die Wunde wird steril, aber locker abgedeckt und so lange wie nötig erneut versorgt. Am Tag der Therapie soll der Patient sich schonen und ruhen. Die verkrusteten Stellen können eventuell jucken. Um eine Infektion zu vermeiden, sollte das Kratzen unterbunden werden. Da die Tiere sehr sensibel reagieren, darf das Hautareal am Behandlungstag nur mit Wasser gereinigt werden. Es sollten keine Cremes oder Ähnliches verwendet werden. Alle nicht unbedingt einzunehmenden Medikamente sollten abgesetzt werden. Es sollte nicht geraucht werden. Der Patient sollte ruhig und entspannt liegen.

Kontraindikationen

Wie bei jeder medizinischen Anwendung, ist nicht jeder Patient für eine Blutegeltherapie geeignet. Bei folgenden Indikatoren darf eine Behandlung mit Blutegeln nicht begonnen werden:

  • Hämorrhagische Diathese
  • Starke Immunschwäche
  • Schwere Anämien
  • Extreme Allergien
  • Arterielle Verschlusskrankheiten
  • Stark quecksilberbelastete Patienten
  • Schwangere
  • Hochdosierte Kortison-Patienten
  • Marcumar-Patienten

Rechtlicher Hinweis
Auf meinen Seiten werden Verfahren oder Therapien vorgestellt, die unter Umständen nicht zu allgemein anerkannten Methoden der Schulmedizin gehören. Alle hier getroffenen Aussagen beruhen auf naturheilkundlicher Erfahrungsmedizin. Es wird kein Heilversprechen abgegeben.

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